Es sind die niederländischen Namen für Lüttich, Mailand und Köln. Wenn man eine neue Sprache lernt, muss man nicht nur die Geschlechter, die richtigen Präpositionen, die Zeitformen und Konjugationen lernen, sondern natürlich zugleich neue Vokabeln lernen.... und die Städtenamen gehören auch dazu. Es ist eigentlich komisch, dass es in verschiedenen Sprachen, verschiedene Namen gibt für dieselbe Städte. Manchmal werden die gleichen Wörter benutzt (Amsterdam), manchmal gibt es nur kleine Unterschiede (Arnhem und Arnheim, oder Nijmegen und Nimwegen). Trotzdem gibt es auch Beispiele die nicht so einfach sind. Es gab die letzte Woche Nachrichten über einen Zoo in Tiflis wo Bären, Löwen und Nilpferde ausgebrochen waren. Ich hatte noch nie von Tiflis gehört, bis ich später realisierte, es war, wie wir es auf Niederländisch sagen, Tiblisi, der Hauptstadt von Georgien. Die korrekte Aussprache der Städtenamen wird, von manchen Leuten, als sehr wichtig empfunden. Letzte Woche habe ich eine Podcast aus der übrigens empfehlenswerte Serie ‚Stuff you missed in history class’ über ‚The Siege of Bexar’, eine wichtige Kampf in dem texanische Unabhängigkeitskrieg, angehört. Bexar kann man offenbar auf verschiedene Arten und Weisen aussprechen: Bexar, Behar, Bejar, Bear und die Moderatorinnen hatten es laut viele Zuhörer falsch gemacht. Viele nette und weniger nette Reaktionen gab es in ihrem Mailbox. Ich hab mich deshalb gewundert über die Frage, wer eigentlich bestimmt was die richtige Aussprache ist? Würde es nicht besser sein, die originale Aussprache, die die Einwohner benutzen, zu verwenden? Straßburg wäre dann Schdroosburi und Mailand wäre dann Milano. Es wird natürlich schwieriger wenn die Schriften nicht gleich sind: wie spricht man Москва uit of北京 aus? Trotzdem gibt es dann phonetische Übersetzungen vielleicht. Persönlich finde ich es eine tolle Idee, den originalen Name zu benutzen. Wenn man zum Beispiel Heinrich heißt, stellt man sich doch auch nicht vor als Hendrik, wenn man in die Niederlande fahrt?
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Der 95-jährigen Schriftsteller, Sänger und Dichter drs. P, eigentlich Heinz Herman Polzer, gebürtiger Schweizer ist letzte Woche gestorben. Manche niederländische Rapper sehen in ihm ein großes Vorbild, weil er so witzig, schlau und virtuos mit der niederländischen Sprache umgehen konnte. Gruppen wie ‚De Jeugd van Tegenwoordig’ (Die Jugend von Heute) und Extince preisen seine kreative Art und Weise, wie er Reim, Metrum, Form und Inhalt kombinierte. Neben viele Gedichte und Lieder, hat er sein eigenes Gedichtmaß ausgedacht: Das Ollekebolleke. Es besteht aus 2 Strophen mit 4 Zeilen, wobei der 4. Und 8. Zeile reimen. Dazu kommt noch, dass die 7. Zeile nur ein einziges Wort mit 6 Silben sein sollte. Er schon viele diese Ollekebollekes geschrieben. Eine gewisse Selbstironie war ihm dabei nicht fremd. Er hat zum Beispiel tatsächlich seinen eigenen Nachruf geschrieben, der in der Volkskrant publiziert worden ist. Ich habe versucht es auf Deutsch zu übersetzen:
Aufmerksamkeit bitte Eine kurze Nachricht: Dass der Autor dieses Nicht mehr komponiert Was eben (außer für Desinteressenten) Herzlich grüßend Hier mitgeteilt wird Gibt es auch einen deutschen Dichter oder Schriftsteller die ähnlichen Sachen geschrieben hat? Nach ein bisschen rundfragen (danke Irina) gab es den Name ‚Heinz Erhardt’ die ich mich jetzt anhöre. Es hört sich einigermaßen ähnlich an, aber ich denke, er ist mehr auf Witze als auf Reim und Metrum fokussiert. Undeutlich ist ob er auch seinen eigenen Nachruf geschrieben hat. Ich habe auch noch versucht herauszufinden ob Bands wie die fantastischen Vier, Prinz Pi oder fettes Brot, meinen sie sind beeinflusst durch Erhardt oder ähnliche Sprachkünstler. Jedoch hab ich bis jetzt keine Hinweise darauf gefunden. Drs. P - De Commensaal https://www.youtube.com/watch?v=b9JF8GypGkk Drs. P - De Dodenrit https://www.youtube.com/watch?v=rAaL1pO3qAw Wer ist der am häufigsten verkaufte deutsche Autor?...nah? Vielleicht denken sie an Gunther Grass oder Frans Kafka, Goethe oder Giulia Enders? Das meist verkaufte deutsche Buch ist auf jeden fall ‚Das Parfum’ von Patrick Süskind, mehr als 20 Million Exemplare. Aber weil Süskind eigentlich nur eine Roman geschrieben hat und jetzt als Eremit irgendwo in Bayern lebt und nicht mehr publiziert oder vielleicht schon seit viele Jahre an seinem Meisterwerk arbeitet, gibt es andere Autoren die insgesamt mehr publiziert haben. Michael Ende zum Beispiel, ist weltweit sehr bekannt geworden durch sein Buch ‚Die Unendliche Geschichte’ aber er hat auch viele andere Bücher geschrieben die international erfolgreich waren und noch immer sind. Insgesamt hat er mehr als 30 Million Bücher verkauft.
Trotzdem gibt es einen Autor der noch viel und viel mehr verkauft hat: Karl May! Ich habe diese Bücher über Winnetou und Old Shatterhand als Kind verschlungen und war auch von den Erzählungen über Kara Ben Nemsi en Hadji Halef Omar und ihre Abenteuer in dem Orient sehr begeistert. Die Einschätzung ist, dass May insgesamt mehr als 200 Million Bücher weltweit verkauft hat. Ich habe vor kurzem wieder ‚Winnetou 1’ aufgeschlagen um zu sehen ob es den Zahn der Zeit bestanden hat. Natürlich ist es ein bisschen veraltet, trotzdem fand ich es noch immer toll und spannend zu lesen. Es stimmt sicherlich, dass der Held ‚Old Shatterhand’, so makellos ist, dass er ein bisschen nervig wirkt. Offenbar war Karl May so begeistert von seiner eigenen Erfindung, dass er mehr und mehr glaubte, dass er und sein Held, die selbe Person waren. May war nicht die einzige die so begeistert war. Es gibt Quellen, die sagen auch Hitler war ein großer Fan. Er sollte die Bücher auch seine Generale empfohlen haben, damit sie ihre Kreativität steigern könnten. Diese Anekdote disqualifiziert Mays Bücher natürlich nicht! Behauptungen, dass es nach aktuellen Maßstäben rassistisch sein sollte, bin ich noch nicht begegnet, vielleicht kommt das noch. Schnell weiter lesen.... Bei uns im Viertel gibt es einen russischen Supermarkt: Der Mix-Markt. Ich kenne einen Russen, der immer seine Mayonnaise dort kauft. Es gibt aber auch russisches eingelegtes Gemüse, russisches Bier, russische Schokolade und natürlich Wodka. Damals als wir in Leimen eine Wohnung gesucht haben, hat eine Kellnerin uns geraten: „...nimm doch diese Wohnung in der Panoramastraße, die Mutter von Boris Becker wohnt auch da. Die in der Fasanerie ist weniger geeignet, weil da so viele Russen wohnen.“ Trotzdem hat uns das nicht abgeschreckt und wohnen wir schon zwei Jahre zur vollen Zufriedenheit da. Das Viertel ist ziemlich ruhig und die Russen die ich bis jetzt kennengelernt hab sind nett und angenehm. Bis dann hatte ich aber keine Ahnung, dass es so viele Russen in Deutschland gibt. Deutsch-Russen, Russland-Deutschen, Wolgadeutschen, Aussiedler, Spätaussiedler usw. die Klassifikationen sind ziemlich kompliziert. Wenn ich es gut verstehe gab es früher eine große Gruppe Deutschen die in Russland gewohnt haben. Schon in der Zeit von Katharine die Große, sind verschiedene deutsche Bauern nach Russland gegangen um da zu arbeiten. Später sind dann auch noch viele Anderen dazu gekommen und noch später Kommunisten die vor den Nazis geflüchtet sind, Kriegsgefangenen, usw. Eine diverse Gruppe deutschstämmige, manchmal auch noch deutschsprachige, Menschen ist dann seit dem Ende des zweiten Weltkrieges zurück nach Deutschland gekommen. Laut des „Beauftragten für Aussiedlerfragen“ geht es insgesamt um 2,2 Millionen Personen mit einem deutschen Migrationshintergrund aus der ehemalige Sowjetunion. Da kann man schon eine Menge Mayonnaise verkaufen!
Vielleicht dass wir, weil wir auch Ausländer sind (Niederländer), es gar kein Problem finden in der Fasanerie zu wohnen. Ich habe auch noch für ein kleines Teil einen indonesischen Migrationshintergrund, deshalb stehe ich so auf Erdnusssauce! Und deshalb bin ich sehr froh, dass ich einen asiatischen Laden in Heidelberg gefunden habe, wo sie die verkaufen. |
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November 2016
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